In welchen Ländern ist Cannabis legal? Übersicht

Legal Kiffen in der EU.

In zwei Ländern ist Cannabis bereits legal: Uruguay und Kanada. Nun wollen einige Staaten dem Vorbild folgen und ihre Drogenpolitik liberaler gestalten - auch in der EU. Hier ist die Gesetzeslage bisher häufig unübersichtlich, Grauzonen inklusive.

von Laura Neuhofer  ∙ 05.10.2021

Viele EU-Länder haben bereits medizinische Cannabis legalisiert. Sie gestatten auch, dass es von Privatpersonen aus anderen Ländern mitgeführt wird. In Europa sind es die Vertragsstaaten des Schengener Abkommens, die entsprechende Genehmigungen aussprechen. Unter diesen ist auch Deutschland. Einen EU-weiten Ansatz soll es in Zukunft geben. Cannabis ist als Medizin in der EU vielerorts legal. Genau handelt es sich um die Vertragsstaaten des Schengener Abkommens.

 

Medizinisches Cannabis ist in Europa in den Vertragsstaaten des Schengener Abkommens legal. Zu diesen zählen die Mehrzahl der EU-Mitglieder, abgesehen von Frankreich, Spanien, Belgien, Irland und Österreich. Dafür sind auch Großbritannien und die Schweiz unter den entsprechenden Ländern. Als Medizin im Rahmen einer ärztlichen Behandlung dürfen die Präparate dabei auch von einem Teilnehmerstaat in einen anderen mitgeführt werden. Hierfür muss die Person allerdings ein "Schengenformular" griffbereit mit sich führen. Dieses stellt der verschreibende Arzt aus. Die zuständige Gesundheitsbehörde muss es abstempeln. In Deutschland haben die Landesgesundheitsämter diese Aufgabe.

Die Tschechiens Hauptstadt Prag gilt seit Jahren als „Amsterdam des Ostens“.

Denn ein Gesetz aus dem Jahr 2010 erlaubt allen Erwachsenen den Besitz gewisser Drogen-Mengen zum „Eigenbedarf“. Legal sind demnach je: 15 Gramm Marihuana, 1 Gramm Kokain, 1,5 Gramm Heroin, 4 Ecstasy-Pillen, 5 Einheiten LSD und 2 Gramm Amphetamine. Außerdem darf jeder in Tschechien bis zu 5 Cannabis-Pflanzen anbauen.

 

Die weiteren Regelungen für Reisen:Vorbild Kanada und Uruguay 

Seit Herbst 2018 ist Cannabis für alle Kanadier frei erhältlich, Konsum und Besitz sind erlaubt. Vorher war Cannabis lediglich für medizinische Zwecke legal. Cannabis in Lebensmitteln ist weiterhin verboten - das soll sich durch eine Gesetzesänderung auch noch ändern.

Uruguay - Das südamerikanische Land ist Vorreiter in Sachen Cannabis-Legalisierung. Erlaubt ist der Anbau von bis zu sechs Pflanzen – allerdings brauchen Sie im Vorfeld eine staatliche Erlaubnis. Für den Privatgebrauch können Volljährige bis zu 40 Gramm Marihuana pro Monat in Apotheken frei kaufen.

Mit einer Bescheinigung dürfen die Patienten maximal einen 30-Tages-Bedarf an medizinischem Cannabis mit sich führen. Wer mit dem Flugzeug reist, muss die Medizin im Handgepäck transportieren. Hier sind zudem auch das Rezept und der Schein aufzubewahren. Schon beim Einchecken muss zudem angezeigt werden, dass medizinisches Cannabis transportiert wird.

 

Ein unionsweiter Ansatz soll folgen 

Es gibt Bestrebungen, medizinisches Cannabis insgesamt innerhalb der Europäischen Union zu legalisieren. Ein einheitlicher Ansatz soll erfolgen, um beispielsweise Patienten nicht faktisch zu einer Flugreise zu zwingen, die von Deutschland nach Italien reisen möchten, da ihnen in Österreich das Mitführen nicht gestattet ist. Abgeordnete des europäischen Parlaments erhoben schon 2019 entsprechende Forderungen. Der europäische Rat folgte bislang allerdings noch nicht.

 


Quellen

  • https://www.europarl.europa.eu/news/de/headlines/society/20190207STO25316/medizinisches-cannabis-in-europa-abgeordnete-wollen-mehr-forschung
  • https://www.cannabis-aerzte.de/cannabis-auf-reisen/
  • https://www.hanf-magazin.com/wirtschaft/medizinisches-cannabis-nach-gmp/
  • https://www.tft-mag.com/business/cbd-und-seine-legalisierung-in-europa/
  • https://de.wikipedia.org/wiki/Rechtslage_von_Cannabis
  • https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/politik/eu-rudert-zurueck-cbd-kann-als-nahrungsmittel-betrachtet-werden/