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Kunststoff ist nur schwer aus dem Alltag wegzudenken, stellt aber gleichzeitig ein großes Problem für die Umwelt dar. Herkömmliches Plastik wird aus nicht erneuerbaren Rohstoffen hergestellt und bleibt in der freien Natur über Jahrhunderte hinweg erhalten. Biokunststoff auf Basis von Nutzhanf könnte eine echte, umweltfreundliche Alternative zu Plastik auf Erdölbasis werden.
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Die meisten Kunststoffe, die wir im Alltag kennen, werden aus Erdöl hergestellt. Man spricht auch von petrochemischen Kunststoffen. Sie sind vielseitig verwendbar und lange haltbar - und Letzteres ist eines der größten Probleme, die sie uns und der Umwelt bereiten. Denn wenn Plastik nicht fachgerecht recycelt wird, landet es oft in der Natur. Und dort bleibt es teils für Jahrhunderte erhalten. Es wird durch Umwelteinflüsse spröde, zersetzt sich in immer kleinere Teile, verteilt sich in der Natur und im Meer - und landet schließlich auch der Nahrungskette. Hinzu kommt noch, dass petrochemische Kunststoffe aus dem nicht erneuerbaren Rohstoff Erdöl hergestellt werden.
Plastik aus Hanf ist die umweltfreundliche Alternative zu Kunststoffen auf Basis von Erdöl.
Es gibt verschiedene Ideen, wie man den Bedarf an Plastik aus Erdöl eindämmen kann. Man kann versuchen, Plastik zu vermeiden, so gut es geht, z. B. indem man unverpackte Lebensmittel kauft und auf Kosmetik verzichtet, die Mikroplastik enthält. Eine weitere spannende Möglichkeit ist es, auf Alternativen auf Basis biologischer Rohstoffe wie Hanf umzusatteln.
Die Menschheit kennt Kunststoffe aus erneuerbaren biologischen Rohstoffen bereits seit dem 19. Jahrhundert. Damals erfand man Zelluloid, einen thermoplastisch formbaren Kunststoff auf Basis von Cellulose. Noch heute kennt man z. B. Cellophanfolie als Verpackungsmaterial für Lebensmittel. Auch aus Hanf stellte die Menschheit schon vor langer Zeit Kunststoffe her. 1941 stellte Ford sogar einen Prototypen für ein Auto vor, bei dem die Karosserie aus einem Kunststoff mit 70 % Hanfanteil bestand. Auch für moderne Anwendungen ist der Rohstoff interessant. Die Pflanze enthält einen hohen Anteil an Cellulose (ca. 65 - 70 %), wächst schnell und gedeiht auf fast jedem Boden.
Anders als viele andere Kunststoffe ist Plastik auf Basis von Hanf vollständig biologisch abbaubar. Schon heute kann Plastik aus Hanf hergestellt werden, das in etwa 3 bis 6 Monaten zersetzt ist und recycelt werden kann. Solcher Kunststoff wäre als hygienische und robuste Verpackung für Lebensmittel mit eher kurzer Haltbarkeit (z. B. frische Produkte) denkbar.
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Mikroplastik: https://www.wwf.de/themen-projekte/meere-kuesten/plastik/mikroplastik
Zelluloid: https://de.wikipedia.org/wiki/Zelluloid