Wie wird man den Geruch von Hanf los?

Jeder der sich schon einmal einen Joint angezündet hat, kennt den verräterischen Grasgeruch. Während die meisten von uns Cannabis-Kennern diesen Geruch als Teil des Geschmackserlebnisses akzeptieren, ist vielleicht nicht jeder in Ihrem Haushalt ein Fan dieses unangenehmen, riechenden Aromas. Dieser Artikel gibt dir ein paar Tipps, was den verräterischen Grasgeruch verursacht, wie du ihn verhindern kannst und wie sich der Geruch im Handumdrehen überdecken lässt.

von Laura Neuhofer  ∙ 08.11.2021

Zuerst muss ein Irrtum aufgeklärt werden: Es ist nicht das THC oder das CBD das riecht - Jede Hanfpflanze riecht, nur einige intensiver als andere. Auch die Blüte von Industriehanf riecht nach dem typischen Grasgeruch, allerdings nicht so intensiv. 

 

Nun gleich mal zur wesentlichsten Frage: Was verursacht den Gasgeruch?

Der größte Einflussfaktor für die Stärke oder Schwäche des Grasgeruchs ist der Zeitpunkt der Ernte. Wird eine Cannabispflanze in ihrer vollen Reife geerntet, ist die Wahrscheinlichkeit umso höher, dass sie sich beim Rauchen mit einem stechenden Geruch bemerkbar macht. Erntet man dagegen eine junge Cannabispflanze, ist der Geruch nicht ganz so intensiv. 

Auch Terpene spielen eine wichtige Rolle, wie intensiv der Geruch von Cannabis sein kann. Diese kommen ganz natürlich und reichlich in Menschen, Pflanzen und Tieren vor. Terpene verleihen Cannabis eine Fülle von potenziellen therapeutischen Vorteilen und sorgen gleichzeitig für starke Wirkungen und Gerüche. Die Auswirkung des Geruchs hängt letztlich von der Ausprägung der Terpenen ab. Diese werden von vielen Faktoren bestimmt: Klima, Wetter, Dünger, Beschaffenheit des Bodens, Reifegrad der Pflanze bis hin zur Tageszeit.

Bei Cannabissorten mit hohem Linalool-Gehalt, wie zum bei Amnesia Haze, Pink Kush und OG Shark, kann der Geruch aufgrund der hohen Konzentrationen dieses wohlriechenden Terpens auch stärker sein. Andere Sorten wie die folgenden, sind für ihren intensiven Geruch berüchtigt:

  • Sour Diesel
  • White Russian
  • Super Stinktier
  • Island Sweet Skunk
  • Cheese
  • Todesstern

Myrcern ist das am häufigsten vorkommende Terpen in Cannabis und ist für den typischen "Skunk"-Geruch verantwortlich. Hopfen, Kardamom und Zitronengras sind ebenfalls natürliche Quellen von Myrcen.

Eine weitere Auswirkung von häufigem Cannabiskonsum kann sein, dass dein Schweiß auch  nach Gras riecht. Aber warum ist das so?

In einer exklusiv für VICE beschriebenen qualitativen Forschungsarbeit verglich Dr. Matan Shelomi, ein Forscher am Max-Planck-Institut für chemische Ökologie, verschiedene Studien, in denen Cannabis und menschlicher Schweiß in die einzelnen Bestandteile zerlegt wurden, um zu überprüfen, ob es da irgendwelche Übereinstimmungen gibt. 

Das Ergebnis: Marihuana besteht aus 233 Elementen und Verbindungen, menschlicher Schweiß aus knapp 100 – und 11 dieser Elemente und Verbindungen wurden in beiden Stoffen gefunden.

Hier trifft die Redewendung “Du bist, was du isst.” (oder in unserem Fall rauchst) zu. Denn die Wissenschaftler fanden heraus, dass der Cannabis-Geruch wahrscheinlich vom apokrinen und nicht vom ekkrinen Schweiß herrührt. Ekkriner Schweiß ist transparent und wässrig und reguliert den Wärmehaushalt des Körpers. Die apokrinen Schweißdrüsen, die sich vor allem im Achselhöhlen- und Genitalbereich befinden, sondern ihr Sekret beim Sex und bei Stress ab.

Tipps zur Vermeidung von Grasgeruch

Verdampfen: 

Die einfachste Art so gut wie fast keinen Marihuanna-Geruch entstehen zu lassen, ist diesen zu verdampfen. 

Solltest du wirklich darüber besorgt bist, deinen Cannabisgebrauch diskret zu halten und den Geruch bei der Anwendung zu minimieren, empfehlen wir, in einen Verdampfer zu investieren. Du wirst nicht nur viele der gesundheitlichen Risiken des Rauchens vermeiden, sondern du wirst auch das meiste aus Deinem Gras rausbekommen und viel weniger Geruch produzieren.

Das liegt daran, dass Verdampfer Cannabis nicht wirklich verbrennen. Stattdessen heizen sie es auf genau die richtige Temperatur auf, um die maximale Menge an Cannabinoiden zu extrahieren, ohne tatsächlich irgendetwas zu "verbrennen". Weiterhin hat der von einem Verdampfer erzeugte Dampf einen weniger starken Geruch als der von einem Joint oder einer Bong und riecht außerdem weitaus besser.

Wähle eine Geruchsarme Sorte: 

Wähle eine Cannabissorte, die für ihren leichten Duft bekannt ist. Wir können die zum Beispiel Northern Lights, Blue Mystic, Polar Express, Papaya empfehlen. Diese Sorten sind alle dafür bekannt, dass sie geruchsarm sind.

Die richtige Lagerung:

Versuche dein Cannabis in einem luftdichten, dunklen Behälter aufbewahren. Das hilft das Gras frisch zu halten und es dringt kein Geruch nach außen.

Zünder ein paar Räucher- oder Duftkerzen an:

Wenn du den Geruch von Gras zu Hause loswerden willst, dann zünde einfach ein paar Räucher- oder Duftkerzen an. Lufterfrischer können für die Bekämpfung der unterschiedlichsten Gerüche eingesetzt werden, u.a. auch gegen den Geruch von Marihuana.


 

Quellen: 

  • https://www.vice.com/de/article/7bqyby/warum-riecht-schweiss-manchmal-nach-marihuana-462
  • https://www.hanfsamenladen.com/cannabis-geruch
  • https://www.cannaconnection.com/blog/2297-introduction-cannabinoids-cannabinoid-system?utm_campaign=marylane