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In nur wenigen Ländern sind Anbau und Privatkonsum von Cannabis legal. In Europa ist die Situation durchwachsen. Wo ist Cannabis legal?
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In den letzten Jahren haben viele Länder weltweit den Gebrauch von medizinischem Cannabis legalisiert. Nicht ganz so schnell schreitet die Entkriminalisierung beim Eigengebrauch vor allem in Europa voran. Häufig bleibt die Menge für den persönlichen Besitz limitiert. Wie das Beispiel Italien zeigt, werden die Regeln für den privaten Anbau hingegen lockerer.
Lesotho war das erste afrikanische Land, das den Cannabis-Anbau für medizinische Zwecke erlaubte. In Südafrika entschied das Verfassungsgericht 2018, dass die Pflanze privat angebaut werden darf und der Konsum gestattet ist. In Peru stellt der eigene Konsum, aber auch die medizinische Nutzung kein Problem dar. Seit 2018 darf in Uruguay Cannabis in Apotheken frei verkauft werden. Aufgrund einer Entscheidung des höchsten Gerichtshofes muss jetzt auch Mexiko die Grundlage für eine legale Abgabe schaffen. Während Kanada keine Einschränkungen für den privaten Konsum macht, kommt es in den USA auf den Bundesstaat an. Cannabis ist zwar in 46 US-Staaten legal, doch nur, wenn es für medizinische Zwecke genutzt wird. In Alaska, Colorado, Maine, Massachusetts, Nevada, Oregon, Washington und der Hauptstadt Washington DC sowie in Vermont ist auch der Freizeitkonsum gestattet.
In Europa präsentiert sich die Situation durchwachsen. Entgegen einer populären Annahme ist Cannabis in den Niederlanden nicht komplett erlaubt. Der Konsum ist ab 18 Jahren legal, aber der persönliche Besitz darf fünf Gramm nicht übersteigen. Der Verkauf in den sogenannten Coffeeshops wird toleriert, wobei eine Gemeinde diese auch verbieten kann. Wer in Spanien die Pflanzen privat anbaut und nutzt, wird nicht bestraft. Der Verkauf ist in privaten Cannabis-Clubs zulässig, wobei die Rechtslage nicht eindeutig ist. In Portugal hat die Regierung bereits im Jahr 2001 den Besitz von weichen Drogen entkriminalisiert - aber Besitz und Konsum sind weiterhin illegal. Statt Gefängnis und Geldstrafen warten Therapien auf Betroffene. Tschechien hat eines der liberalsten Drogengesetze in Europa. Das Land kann sich allerdings nicht so recht entscheiden, ob es ja oder nein zu Cannabis sagen soll. Zehn Gramm darf jeder für den Eigenbedarf besitzen. Wer den Eigenbedarf mit maximal fünf Pflanzen deckt, wird nicht mehr straffällig, muss aber eventuell mit einer Geldbuße rechnen. In Italien ist Drogenkonsum schon seit den 1990er Jahren nicht mehr strafbar. Seit Dezember 2019 ist sogar der Anbau für den Privatgebrauch in den eigenen vier Wänden legal.
Deutlich klarer ist die Situation bei medizinischem Cannabis. Auf die Legalisierung in Deutschland 2017 beschäftigten sich viele weitere europäische Länder mit der Thematik. In der Schweiz ist der Anbau zu medizinischen Zwecken seit 2011 legal, sofern der THC-Gehalt 1 % nicht übersteigt. In Österreich dürfen Ärzte Arzneimittel verschreiben, die Cannabis enthalten. Auch in Italien und Frankreich können Patienten auf Antrag Cannabisprodukte von ihrem Arzt erhalten. In Spanien, Tschechien, Finnland, Polen, Großbritannien, Griechenland, Dänemark, Portugal und Luxemburg darf Cannabis ebenfalls als Arzneimittel genutzt werden. International ist der medizinische Gebrauch zudem in Israel, Neuseeland, Südkorea, Thailand, Peru, Puerto Rico, Paraguay und Simbabwe gestattet.
Quellen und Weiterführendes: