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Erst euphorisierender Hype mit Überbewertungen, dann platzt die künstlich ausgedehnte Blase und Tausende Anleger generieren Verluste: Cannabis-Aktien haben in ihrer kurzen Historie wahrlich schon für einen sowohl positiven als auch negativen Rausch der Gefühle an der Börse gesorgt. Jetzt kommt langsam wieder Aufbruchsstimmung auf. Laut Marktexperten locken zumindest eine Handvoll Cannabis-Aktien mit guten Einstiegschancen.
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Die Top-Analysten sind sich einig: Das Jahr 2018 war ein monumentales Jahr für den Cannabis-Markt. Cowen-Geschäftsführerin Vievien Azer und Top-Analyst Michael Lavery von der US-Investmentbank Piper Jaffray sprachen Anfang 2019 sprachen im Rahmen einer Analyse des US-Nachrichtensenders CNBC über eine euphorisierte Branche und prognostizierten fantastische Aussichten für Cannabis-Unternehmen. Die Basis für einen starken Hype war gelegt. Sowohl institutionelle als auch private Anleger stiegen in Scharen in entsprechende Positionen ein.
Was folgte, war eine große Ernüchterung. Seit Sommer 2019 befindet sich der gesamte Markt quasi geschlossen im Krisenmodus. In erster Linie waren für diesen Einbruch die teilweise überaus schlechten Quartalsergebnisse der Cannabis-Konzerne sowie Skandale und nur schwer nachvollziehbare Entscheidungen, wie etwa die Entlassung von Canopy Growth CEO Bruce Lintons verantwortlich.
Dabei geriet die gesamte Branche in einen Abwärtsstrudel, bei dem die Cannabis-Aktien mitunter bis zu 80 Prozent an Wert einbüßten; Anleger aus der ganzen Welt mussten teilweise hohe Verluste kompensieren. Trotz dieser Rückschläge - noch einmal zusätzlich angestachelt durch die Corona-Krise - ist jetzt wieder Licht am Horizont zu sehen. Ganz langsam macht sich erneut eine Art "Goldgräberstimmung" breit.
Investoren lauern darauf, dass der im März eingesetzte Abwärtstrend wieder nach oben durchbrochen wird. Das Potenzial hierfür sei jedenfalls vorhanden, machen Markt- und Branchenkenner Hoffnung auf einen neuen Höhenflug der Kurswerte. Für den chancenorientierten und risikofreundlicheren Anleger können sich hier gute Möglichkeiten zum Einstieg ergeben. Allerdings bedarf es hierbei einer detaillierten und sorgfältigen Auswahl der jeweiligen Investments. Denn bei den Unternehmensdaten und den entscheidenden Kennzahlen gibt es enorm große Unterschiede.
Was spricht jetzt für einen Einstieg in Cannabis-Aktien?
Viele Experten sehen aktuell für die gesamte Branche ein großes und dabei vor allem nachhaltiges Wachstumspotenzial. Bewahrheitet sich zum Beispiel die Analyse des Finanzinformations- und Analyseunternehmens Morningstar, dann verzehnfacht sich der Markt bis zum Jahr 2030. Abhängig davon, welches Anlageziel mit wie viel Risikobereitschaft interessierte Investoren bzw. Anleger verfolgen, sehen die Morningstar-Analysten zumindest in einigen Unternehmen der Branche Potenzial für einen Status als attraktive Wachstumsanlagen. Jetzt einfach blind und schnell zuschlagen, ist hier aber nicht die richtige Vorgehensweise. Denn die gesamte Branche birgt nicht zu unterschätzende Risiken.
Zukünftige Entwicklungen hängen eng mit politischen Entscheidungen zusammen
Denn wie sich die zukünftige Entwicklung darstellt, ist nicht zuletzt auch ein Politikum. Ohne eine liberale US-amerikanische Drogenpolitik als Steigbügel kann sich ein Cannabis-Boom nicht entfalten. Als Resultat daraus können die Unternehmen keinen Wachstumskurs mehr realisieren. Gerade die Expansionsstrategie der Branchenriesen auf dem Cannabis-Markt gilt aber als spezifischer Ausdruck des Leistungspotenzials.
Welche Rolle spielt die Pharma-Industrie?
Hinzu kommt, dass es bis jetzt keineswegs unumstößlich feststeht, dass sich Cannabis auf lange Sicht und nachhaltig als wichtiges Produkt im Pharma-Bereich etabliert. Selbst wenn dies gelingen sollte, bleibt die Frage, wie hochpreisig die Cannabis-Unternehmen ihre Produkte an die Frau und an den Mann bringen. Schon kleine Preisminderungen im großen Stil können die Unternehmensentwicklung respektive die Bilanzzahlen negativ deutlich beeinflussen.
Wie sich die politische Dimension letztendlich aber tatsächlich auf die Entwicklung von Cannabis-Unternehmen auswirkt, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht seriös prognostizieren. Der Ausgang der US-Präsidentschaftswahl wird von den Analysten oftmals als Knackpunkt für die weitere Entwicklung der gesamten Branche angesehen. Traditionell sind hier die Demokraten für eine liberalere Drogenpolitik bekannt, während die Republikaner für eine diesbezüglich harte Linie stehen.
Einstiegschancen - der hohe Norden Kanadas im Blick der Investoren
Dass sich der Einstieg in den Cannabis-Markt aber generell als interessant darstellt, davon zeugen die hohen Investments von international bekannten und erfolgreichen Profi-Anlegern, wie zum Beispiel Peter Thiel oder auch James "Jim" Simons, in Aktien von Cannabis-Unternehmen. Ihr Fokus richtet sich dabei vorzugsweise auf die großen Produzenten im Norden Kanadas. Hier besteht nach Meinung der Wirtschaftsexperten eine Marihuana-Economy, die mit seriöser und weitsichtiger Unternehmensführung sowie mit der weltweit höchsten Marktkapitalisierung innerhalb der Cannabis-Branche glänzt.
Ein Investment in diese Unternehmen kann sich langfristig lohnen
Durch den Crash und dessen Folgen im Sommer 2019 und aktuell auch aufgrund der Auswirkungen hinsichtlich der Corona-Pandemie empfehlen die Analysten, auf Aktien von etablierten, großen Konzernen zurückzugreifen. Die Unternehmen stehen demnach auf finanziell festen Beinen, bieten zukunftsorientierte Geschäftsmodelle und streben zudem weiter nach Expansion an.
Eine Aktienanlage mit langfristigem Horizont kann sich hier als vergleichsweise lohnenswert erweisen. Dabei sollten Aktien dieser Art in erster Linie als Beimenge für weitere Positionen eingesetzt werden. Die Fokussierung auf ein einziges Cannabis-Unternehmen steigert das Risiko beträchtlich. Alternativ können Anleger auch auf die deutlich in der Beliebtheitsskala gestiegenen Cannabis-ETFs investieren. Die Fondsanbieter HANetf und Purpose Investments gelten als seriöse Vorreiter in dieser exotischen Anlageklasse.
Diese Unternehmensaktien sollten Anleger im Blick behalten: