Pro und Contra: Cannabis Konsum

Der Konsum von Cannabis ist umstritten: Auf der einen Seite steht die psychoaktive Wirkung, auf der anderen der medizinische Nutzen. Eine Debatte mit zwei Seiten, hier alle Vor- und Nachteile nachlesen.

von Laura Neuhofer  ∙ 13.10.2021

Marihuana gilt als Droge, der Konsum ist verboten und wird im Betäubungsmittelgesetz als Strafbare Handlung geregelt. Dennoch weisen Studien neben der berauschenden Wirkung des in Hanfblättern und -blüten enthaltenen THC auch positive gesundheitliche Effekte nach. Das betrifft ebenso die in Hanf enthaltene, nicht psychoaktive Substanz Cannabidiol, kurz CBD. Deren schwankende Anteile erschweren die Pro- und Contra-Diskussionen über den Hanfkonsum.
 

Freizeit- vs. medizinischer Konsum

Um sich den Pro- und Contra-Argumente zum Konsum von Cannabis konstruktiv zu widmen, muss zunächst zwischen dem Freizeitkonsum und dem medizinischen Konsum, sowie den enthaltenen Substanzen der Pflanze unterschieden werden. 

Wird mit dem Konsum von Marihuana eine psychoaktive Wirkung angestrebt, erfolgt die Gewinnung aus Pflanzen mit möglichst hohem THC- und möglichst geringem CBD-Anteil. Dem gegenüber steht der Nutzhanf mit hohem Anteil anderer Cannabinoide wie CBD, während der THC-Gehalt eher gering ist. Freizeitkonsumenten greifen aus unterschiedlichen Gründen auf Marihuana zurück. Laut Umfragen geben sie unter anderem die bewusstseinsverändernde Wirkung, eine veränderte Körperwahrnehmung, Beruhigung, Glücksgefühle und um Abstand vom Alltag zu gewinnen, an.
 

Pro und Contra: Cannabis Konsum

Cannabis als Einstiegsdroge?

Diesen als angenehm empfundenen Effekten des THC stehen mögliche unerwünschte Wirkungen gegenüber. Wie etwa die Beeinträchtigung der Motorik, der Aufmerksamkeit und der kognitiven Fähigkeiten sowie allgemeine Trägheit und Antriebslosigkeit. Langfristig können insbesondere bei jungen Konsumenten Depressionen, Psychosen und Angststörungen begünstigt werden. 

Medizinisch besteht ein Risiko für psychische Abhängigkeit und einen Anstieg des Blutdrucks und der Pulsfrequenz. Das Hauptproblem des Freizeitkonsums dürfte in vielen Fällen der unbeschwerte Umgang mit der Droge sein. Es wird sich dabei nicht die Frage gestellt: Wie viel THC ist enthalten? Wie viel wird konsumiert? Wie oft? Oder in welcher Verfassung? So kann der übermäßige Konsum zur Abhängigkeit führen. 

Medizinischer Nutzen

Es ist Studien zufolge nicht von der Hand zu weisen, dass Cannabis auch von medizinischem Nutzen sein kann, was jedoch einen bewussten und kontrollierten Umgang voraussetzt.

Medizinisch werden THC und CBD unter anderem begleitend in der Schmerztherapie, bei Multipler Sklerose und bei Krebspatienten eingesetzt. Auch bei Asthma kann der Cannabiskonsum aufgrund des bronchienerweiternden und entzündungshemmenden Effekts von THC und CBD einen medizinischen Nutzen haben. Die Erstzulassung eines Cannabis-Medikaments mit gleichem Anteil THC und CBD erfolgte in Deutschland erstmals 2011. Da CBD in vielen Bereichen dieselben Mechanismen im Körper auslöst, jedoch die bewusstseinsverändernde Wirkung ausbleibt, bevorzugen einige Menschen statt Marihuana oder Weed legale CBD-Extrakte.
 

Legalisierung von Cannabis: Pro & Contra

PROCONTRA
Legalisierung bei gleichzeitiger Aufklärung hilft, den Drogenkonsum einzudämmen. Gerade Tabus sind für viele User aufregend. Durch eine Legalisierung wird möglicherweise ein Drogenboom ausgelöst. Viel mehr Menschen werden Cannabis konsumieren.
Die Hemmschwelle würde bei gleichzeitiger Aufklärung steigen, da alle Gefahren der Droge bekannt sind. Die Hemmschwelle zum Drogenkonsum sinkt, weil Cannabis überall verfügbar ist und niemand sich mehr mit den Risiken beschäftigt.
Viele Verhaltensweisen können abhängig machen. Cannabis macht nicht automatisch willenlos. Es ist möglich, Drogenkonsum zu kontrollieren.Eine Legalisierung von Cannabis hätte auch eine Signalwirkung für die Freigabe "harter Drogen" und damit die Harmlosigkeit aller Drogen.
Cannabis kann zur Behandlung und in der Forschung für medizinische Zwecke wie zum Beispiel für: Multiple Sklerose, grüner Star, Chemo- therapie, eingesetzt werden.Cannabis als Einstiegsdroge würde vor allem Jüngere zum Konsum von härteren Drogen verleiten und zu erheblichen psychischen Veränderungen führen.
Cannabis hat viele positive und nützliche Effekte. Cannabis kann Psychosen auslösen.
Cannabis-Legalisierung zum Schutz von Jugendlichen. Auch Expert*innen sind der Meinung, dass eine Legalisierung Jugendliche sogar schützen könnte.Erhebliche Beeinträchtigungen in Bezug auf Arbeit, Schule, tägliches Leben nicht zuletzt auch aufgrund der langen Abbauzeiten des THC im Körper.
Durch Freigabe von Haschisch und Marihuana würde der einheitliche Rauschgift Markt aufgebrochen, Cannabiskonsumenten kämen nicht mehr zwangsläufig mit der Szene für "harte Rauschgifte" in Kontakt, die Gefahr eines Umsteigens auf Heroin würde reduziert.Durch den Wegfall der generalpräventiven wirkenden Strafandrohung würde es zu einem Anstieg der Konsumentenzahl, der Einzeldosis und der Einnahmefrequenz kommen. 

 


Quellen

  • https://www.sucht-hamburg.de/images/shop/Dokumente/Baumgaertner_2020_SCHULBUS_Sekundaeranalyse_Cannabis.pdf
  • https://www.allgemeinmedizin1220.at/pro-und-contra-cannabis/
  • https://www.aerzteblatt.de/archiv/127598/Das-therapeutische-Potenzial-von-Cannabis-und-Cannabinoiden
  • http://www.cannabis-med.org/german/faq/03-asthma.htm


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