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Bessere Ökobilanz, Robustheit und Tragekomfort: Nur drei der Vorteile von Hanf-Kleidung gegenüber Baumwolle. Jetzt mehr erfahren!
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Hanf ist eine der ältesten Nutzpflanzen der Welt: Schon vor über 10.000 Jahren wurde die Hanfpflanze zur Textil- und Gewebeherstellung verwendet. Im 19. Jahrhundert zählte Hanf hierzulande zu den wichtigsten Textilfasern, wurde schließlich aber durch die Baumwolle verdrängt. Erst seit den 1990er-Jahren sind wieder vermehrt Bekleidungsstücke aus Hanffasern am Markt.
Baumwolle - eigentlich genauso wie Hanf eine Naturfaser - ist in den letzten Jahren zunehmend in die Kritik geraten. Denn der industrielle Baumwoll-Anbau weist oft eine verheerende Ökobilanz auf. So werden für die Herstellung eines Kilogramms Baumwoll-Faser im Schnitt 11.000 Liter Wasser und 26 Megajoule (MJ) Energie verbraucht. Abhängig von der Region kann es noch erheblich mehr sein: In Indien, wo intensiv bewässert werden muss, steigt der Wasserbedarf mitunter auf 22.500 Liter Wasser pro Kilogramm Faser. Hinzu kommt der Energieverbrauch für den Transport der Faser bzw. der Baumwoll-Kleidung. Bei konventionell erzeugter Baumwolle ist der intensive Einsatz von Unkraut- und Insektenvernichtungsmittel gängige Praxis; rund 80 % der weltweit angebauten Baumwollpflanzen sind zudem gentechnisch verändert.
Im Unterschied zur Baumwollpflanze gedeiht Hanf auch in unseren Breiten. Der durchschnittliche Wasserverbrauch zur Herstellung von Hanffasern ist mit rund 1.000 Liter pro Kilogramm bedeutend geringer, auch die Energiebilanz fällt mit 20 MJ / Kilogramm günstiger aus. Zudem ist Hanf eine widerstandsfähige und anspruchslose Pflanze, bei deren Anbau auf Herbizide und Fungizide weitgehend verzichtet werden kann.
Und die Trageeigenschaften? Viele Verbraucher empfinden Hanf-Textilien als sehr angenehm auf der Haut. Ähnlich wie Leinen wirken die Stoffe im Sommer kühlend, sie absorbieren bis zu 30 % Feuchtigkeit und trocknen rasch. Dadurch kommt es weniger rasch zu Schweißflecken und unangenehmen Gerüchen.
Ein unumstrittener Vorteil der Hanffaser gegenüber Baumwolle ist ihre Reißfestigkeit und Haltbarkeit. Nicht umsonst wurden vom Spätmittelalter an bis ins 19. Jahrhundert unter anderem Seile und Segel für die Schifffahrt aus Hanffasern hergestellt. Auch die erste Levis-Jeans bestand aus robustem Hanfmaterial.
Ein Nachteil ist, dass Kleidung aus Hanf - als Nischenprodukt - derzeit deutlich teurer ist als industriell hergestellte Baumwollkleidung. Das liegt daran, dass zur Verarbeitung noch viel Handarbeit nötig ist.